Der koloniale Blick, der durch ein eurozentrisches Konzept der europäischen Welt, die für Wissenschaft, Kultur und Religion steht, gegenüber der wilden, unkontrollierbaren und ungebildeten Welt der Kolonien aufrechterhalten wird, hat weitreichende und dauerhafte Auswirkungen darauf, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und mit ihr interagieren. Diese Unterscheidung zwischen zivilisiert und unzivilisiert hat zu einem ungleichen Dialog zwischen den Kulturen geführt, der den Austausch von Ideen und Wissen verhindert und den Wert der Erfahrungen der Kolonisierten leugnet. Heute zeichnet sich eine ähnliche Trennung zwischen Menschen und KI ab. Wir sehen KI oft als etwas, das keine emotionalen oder kreativen Fähigkeiten hat, und betrachten den Menschen als überlegen. Diese Unterscheidung hat jedoch die gleichen schädlichen Auswirkungen wie der koloniale Blick und hindert uns daran, einen sinnvollen Dialog mit KI zu führen.
Das Projekt „Decolonizing the Future“ versucht, diese Unterscheidung in Frage zu stellen und neue Wege der Interaktion mit KI mit künstlerischen Mitteln zu erkunden. Unser Projekt fördert ein besseres Verständnis von KI, indem es die Geschichte des Kolonialismus nicht wiederholt, und sein oberstes Ziel ist es, einen Dialog zwischen den Teilnehmern und der Öffentlichkeit über die Auswirkungen von KI und ihr Potenzial, die koloniale Erzählung von Kontrolle und Unterwerfung zu durchbrechen, zu eröffnen. Wir werden erfahrene und aufstrebende Künstler einladen, an den Workshops teilzunehmen, Kunstwerke für die Plattform zu schaffen und mit Experten und Aktivisten zusammenzuarbeiten, um interaktive Erfahrungen für die öffentlichen Veranstaltungen zu schaffen. Durch diese Initiativen werden wir die Geschichte des Kolonialismus und seine Auswirkungen auf die aktuelle KI-Technologie erforschen und überlegen, wie neue Formen ethischer KI geschaffen werden können.
Unser Projekt wird den Menschen eine Plattform bieten, um sich mit den Kunstwerken, Essays und Geschichten auseinanderzusetzen, die während der Workshops und öffentlichen Veranstaltungen entstanden sind. In Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops können sich die Menschen mit der Geschichte des Kolonialismus auseinandersetzen und erfahren, wie sie unser heutiges Verständnis von KI geprägt hat.
Mit diesem Projekt wollen wir einen Raum für einen sinnvollen Dialog, den Austausch von Ideen und Wissen sowie die Anerkennung der Erfahrungen der Kolonialisierten schaffen. Letztlich ist es unser Ziel, einen Dialog über KI, ihre Auswirkungen und unsere kollektive Verantwortung zu eröffnen.